Sonntag, 26. Oktober 2008

Immunaktivatoren bei der persistierenden Borreliose ?

Werde ich doch oft in der Praxis gefragt, ob über Borreliose überhaupt wissenschaftlich geforscht wird. Ja, es wird.

Bei Einarbeitung in das Thema "Immunmodulatin bei der Behandlung der Borreliose" stiess ich auf die (wenn auch nicht mehr ganz taufrische) Doktorarbeit der Biologin Isabel Diterich : "Immunmodulation and new therapeuticn strategies in Lyme Borreliosis".
Diterich stellt dort den Zusammenhang zwischen der Modulation der Immunantwort durch Borreliose- Bakterien (oder durch deren Toxine?) und der Persistenz der Borrelien im Patienten her. Diese würden zum Einen die antientzündliche Zytokinantwort der Immunzellen begünstigen, zum Anderen einen Zustand der Desensiblisierung der Makrophagen ( diese würden also nicht mehr gegen die Borrelien vorgehen) hervorrufen.
Eine therapeutische Modulation des Immunsystemes (diese konnte D. im experimentellen Teil ihrer Dissertation an einer Maus nachweisen) durch Immunaktivatoren stellt somit eine vielversprechende Behandlungsmaßnahme dar.
Ich werde auch in dieser Richtung weiter forschen. Versprochen !

Freitag, 24. Oktober 2008

Überlebenformen der Borrelia Burgdorferi nachgewiesen !

Endlich stehts im Journal of Neuroinflammation:

Miklossy et al (Canada) haben Persisterformen der Borrelien nachgewiesen!
Ausgehend von der Syphillis, bei der ja auch eine lange Latenzzeit zwischen den einzelnen Krankheitsstadien zu beobachten ist, wurde eine entsprechende Suche auf zystische Persisterformen der Borrelie durchgeführt.
Hierbei wurden verschiedene Bakterienstämme kultiviert und hernach unvorteilhaften Umständen wie osmotischem oder Hitzeschock ausgesetzt.
Dabei wurden atypische, zystische, rollenförmige oder granulierte Bakterienformen beobschtet, die dann auch histochemisch u.ä. als Borrelium burgdorferi identifiziert wurden.
Die Wissenschaftler schlossen aus den Versuchen, dass aufgrund des Vorkommens der mehr oder weniger resistenten Persisterformen eine durchaus lange Latenzzeit möglich sei. Ferner deuten die Ergebnisse auch darauf hin, dass zelluläre Fehlfunktion und Zelltod der Zellen möglich sei.
Somit gilt es als nachgewiesen, dass eine persistierende Borrelieninfektion in Abwesenheit der sonst typischen spirellenförmigen Borrelien möglich ist.

Mittwoch, 24. September 2008

Die Sicherung durch die Versicherung

Eine meiner Patientinnen, 32 J., beruflich in einer wissenschaftlichen Einrichtung tätig, die mit lebenden Zecken arbeitet, erkrankt an Borreliose. Zwar war ihr versichert worden, dass diese "Versuchs"-Zecken borreliosefrei seien, sie erfuhr aber später, daß die Labortiere mit Wildfängen einekreuzt waren, also durchaus infektiös waren.
Ein klarer Fall für die Berufsgenossenschaft, sollte man meinen. Dennoch lehnt die BG hier eine Anerkennung ab: schließlich hätte sich die im Tierwesen tätige Mitarbeiterin den versicherungswirksamen Zeckenstich auch während ihrer Freizeit holen können usw.
Ich meine, wir können uns das ganze Berufsunfallversicherungswesen schenken, wenn selbst die Hochrisikofälle derart kalt abgebügelt werden können.

Mittwoch, 10. September 2008

Borreliose - Ein Nachweis

Nich nur im rechtlichen Bereich ist der Nachweis der Borreliose extrem wichtig.
Auch in der "normalen" ärztlichen Behandlung gibt es erhebliche Sicherheiten, wenn die Borrelien direkt nachgewiesen werden konnten. Die Sicherheit der Borreliose-Erkrankung steht dann ausser Frage!
Dazu ist aber die Entnahme einer kleinen Hautprobe zwingend erforderlich. Dass Sie vor diesem kleinen Eingriff keine Angst haben müssen, zeigt Ihnen dieses Video.
Hernach können die Proben in Spezialslabors weiter untersucht werden: feingeweblich (histologisch), mittels PCR oder durch Direktanzucht der Bakterien.

Freitag, 5. September 2008

Potenzierung der Borreliose-Therapie

In der Diskussion zeigt sich immer mehr, dass das grosse Therapie-Problem darin besteht, die innerhalb der Zellen lebenden Borrelien zu erreichen. Um dieses Problem zu umgehen, wird oft versucht, die Konzentration des Antibiotikums im Blut (so zB mitHilfe von Infusionen) zu erhöhen.
Oder durch die Wahl des Antibiotikums. Oder dadurch, dass die Therapiezeit extrem verlägert wird.
Nun bin ich auf Anraten des Kollegen von Rosen auf einen Mechanismus aufmerksam gemacht worden, der es unbedingt wert ist, weiter verfolgt zu werden.
Das Hormon Insulin ist in der Lage, den Zugang zur Zelle für Glukose zu öffnen. Es liegen Versuchsergebnisse vor, die zeigen, dass auf diesen Weg uA auch Pharmaca in die Zelle geschleust werden können.
Einige - meist naturheilkundlich ausgerichtete - Kollegen sind bereits dabei, auf diese Art die chronische Borreliose anzugehen.
Da mir bislang noch ein vernünftiger Weg fehlt, bei meiner chinesischen Therapie hinreichend hohe Wirkonzentrationen in der Zelle zu erzeugen, werde ich in dieser Richtung weiter arbeiten.
Ich werde weiter berichten!

Dienstag, 15. Juli 2008

Bakterientoxine sollten erforcht werden

Die Symptomatik der Borreliosekrankheit läßt sich so richtig nur durch die Wirkung von Bakterientoxinen erklären. Dieses erkannte schon früh der amerikanische Arzt Ritchie Shoemaker, MD , der dann auch das entsprechende Toxin isolierte.
In Deutschland war es dann die Gruppe um Prof. Dr. F. Hartmann, die hier diese Art, an die Borreliose heranzugehen, bekannt machte. Ich kann hier (aber auch sonst) das hervorragende Buch der Hartmann- Schülerin Dr. Petra Hopf-Seidel empfehlen. Auch für mich ist dieses Werk fast tägliche Lektüre.
Arbeitet man sich in diese Erkärungsweise der Infektionskrankheiten ein, sieht man, das sich hier wohl ein richtiger Paradigmenwechsel im Verstädnis und in der Therapie von Infekttionskrankheiten abzeichnet: möglicherweise wird die Vormachtstellung bei derBehandlung von Infektionen in Zweifel gezogen werden.
Aber bitte lest selbt!

Montag, 14. Juli 2008

Zeckenfalle bedingt erfolgreich

Eine 50 x 50 cm grosse weisse Stoffserviette habe ich vor einen Busch im Garten meiner Praxis auf den (kurzen) Rasen gelegt. Darauf einige Gramm Trockeneis, hergestellt mit einem dieser neumodischen Sodabereiter, auf den Kopf gestellt.
Und: nach 2 (Sprech)stunden fand ich auf dem Tuch immerhin drei Zecken (erwachsene Tiere)! Bewegen sie sich vielleicht doch dem Opfer zu?

Donnerstag, 10. Juli 2008

Gedanken über eine Zeckenfalle

Sie wissen ja, ich glaube, daß ein erheblicher Anteil der Schübe bei einer chronischen Borreliose auf einen erneuten Zeckenstich zurückgeführt werden können. Dieses gilt insbesondere für ein Jahr wie das Jetzige, wo wegen des warmen Winters Myriaden von Zecken die Umwelt besiedeln.
Und dieses nicht nur in Wald und Flur, sondern auch im heimischen Garten. Diesen möglichst zeckenarm zu halten, scheint mir ein Mindestmaß an Infektionsvorsorge zu sein.
Einen zusätzlichen Gedanken stellte die Borrelioseärztin Dr. Petra Hopf-Seidel vor: Das Hallersche Riechorgan an den vorderen Zeckenbeinen reagiert äußerst empfindlich auf Kohlendioxyd. Die Zecke kann also atmende Wesen erriechen!
Hier mache ich mir nun Gedanken über eine auf diesen Mechanismus basierende Zeckenfalle.

Mittwoch, 9. Juli 2008

Von den Versicherungen für Dumm verkauft ?

Bei dem heutigen mittwöchentlichen Borreliose-Ärzte-treffen wies uns die borrelioseerfahrene Rechtsanwältin A. Brüggemann auf eine Problematik bei der privaten Unfallversicherung hin:
Hatte ich mich noch vor einigen Monaten auf meiner Homepage www.drkraemer.de
gefreut, daß die Versicherungen der privaten Unfallversicherung zunehmend den Zeckenstich und die daraus evt. erfolgende Borreliose als Unfall anerkennen würden, zeigt sich doch, daß man sich dabei ein gewaltiges Hintertor ( nicht Hintertürchen ! ) gelassen hatte.
Dieses liegt in der sog. Invaliditätsklausel !
Hierbei wird meist verlangt, daß eine Invalidität binnen eines Jahres nach dem Unfallereignis (Zeckenstich) eingetreten sein und max. 3 Monate hernach ärztlich festgestellt sein muß.
Da es in der Natur einer Borreliose-Erkrankung liegt, bei dem Eintreten von Spätfolgen sich nicht an die Fristen einer Unfallversicherung zu halten, geht der Kranke - trotz abgeschlossener Zecken-Unfallversicherung - meist leer aus!
Seit 1992 muß eine Vericherung ihre Vertragsentwürfe nicht mehr von dem Versicherungsbundesamt genehmigen lassen. So kann jede Versicherungsgesellschaft ihr eigenes Süppchen kochen. Und das tut sie dann auch.
Da in der Regel Spätfolgen einer Borreliose nicht innert eines Jahres eintreten, sollte eine Versicherungsbesellschaft bei der Aufnahme einer Unfallgattung auch ihre Fristen dem diese Krankheit typischen Verlauf anpassen. Und dieses auch in einer für den Allgemeinbürger verständlichen Sprache kundtun.
Tut sie es nicht, könnte darin ein Verstoß gegen das Tranparenzgebot gesehen werden.
Ich meine, ein unglaubliches Verhalten!
Wir haben RAin Brüggemann gebeten, hierüber im Netz ausführlich zu berichten.

Dienstag, 8. Juli 2008

Borrelioseschub oder "Dümpeln" ?

Ein Jeder, der an einer persistierenden Borreliose leidet, kennt dieses Dümpeln der Symptome: Wie ein Boot im bewegten Wasser auf und nieder geht, so zeigen auch die individuellen Beschwerden des Borreliose-Kranken oft ein ständiges Auf und Ab.
Dieses läßt sich zwar mehr oder weniger mit symptomatischen Methoden in den Griff bekommen: ich denke hier an Akupunktur, Schmerzmittel, physikalische Therapie, Naturheilkunde usw.
Was ist aber, wenn ein solches Symptom nicht schwindet oder wechselt? Sich immerfort verstärkt? Sich ausweitet?
Ist das "nur" ein besonders starker Ausschlag des Dümpelns? Oder zeigt sich hier ein Anfang eines neuen Borreliose-Schubs an?
Eine ganz schwere Frage!
Die Serologie, die Blutuntersuchung, hilft uns hier auch nicht weiter. Wenn überhaupt, zeigt sie einen neuen Schub einer chronischen Borreliose mit einer solchen Verspätung an, daß es zu einem sinnvollen therapeutischen Unterbrechen längst zu spät ist.
Eine körperliche Untersuchung - so immens wichtig sie bei der Diagnostig auch ist- hilft uns hier auch meist nicht weiter: die meisten chronische-Borreliose-Patienten sind diagnostisch kerngesund!
Auch meine Standart-Warnzeichen ( Mattigkeit, Schwitzen und Gelenkschmerzen - meist Knie ) sind hier oft überfordert.
Ja, also, was ist dann das Kriterium?
Ich muß gestehen, daß auch ich als Borreliosearzt hier keine eindeutige Antwort geben kann. Oft genug muß ich diese Frage aus dem Bauch heraus (dick genug ist er ja wirklich!) entscheiden. Aber was ist dazu das Kriterium?
Ich meine - solange es hier keine sinnvollen und verbindlichen Richt- resp. Leitlinien gibt- hilft hier vor allem die Erfahrung.
Jeder Borreliose Arzt (es gibt nur wenige, und die, die diesen Job machen, bekommen von der Administration einen oft existenzgefährdenden Tritt, der ihnen zeigen soll, daß sie sich doch besser mit anderen Bereichen der Medizin beschäftigen sollen. Ich denke hier nur an die Vernichtungsschlacht gegen den hochambitionierten Dr. G. auf Wolfenbüttel !).
Zumal diese Borreliose Ärzte auch von einigen der Erkrankten Tritte bekommen, wenn sie nicht das sagen, was diese hören wollen!
Also: Jeder Borreliose Arzt hat in seinem ärztlichen Leben einige Tausende von Borreliosekranken gesehen und deren Krankheitsverlauf gleichsam abgespeichert ( glaubt mir, in unserem Medizinstudium lernt man darüber NICHTS ).
Dieses ist für mich das Hauptkriterium für eine Therapieentscheidung.
Extrem belastend, den damit übernehme ich auch die volle Verantwortung. Auf kein Lehrbuch kann ich mich berufen. Kein Experte ( wer denn, etwa die Referenzstelle ?! ) stärkt mir den Rücken.
Was in dieser Situation allein hilft, ist ein ein gleicher Augenhöhe stattfindendes Abwägen mit dem Borreliose Kranken!

Mittwoch, 2. Juli 2008

Lumbalpunktion und Berufsgenossenschaft/Versicherungen

Besonders versessen scheinen die Versicherungen - insbesondere die Berufsgenossenshaften (BG) - auf eine Lumbalpuntion (LP) zu sein.

Dies ist natürlich auf den ersten Blick durchaus verständlich. Ein Versicherungsbeamter lechst sicher nach einer Ja-Nein- Diagnose. Lumbalpunktion negativ: keine NeuroBorreliose!

Wenn ich so die Versicherungs- Ablehnungsschreiben sehe, die mir meine Patienten ständig mitbringen, ist das natürlich eine versicherungsrechtlich saubere Situation: Antrag abgelehnt!

Oft wird dabei sogar über das Ziel hinausgeschossen, und bei der Gelegenheit gleich die Frage einer relevanten Borreliose (nicht: Neuroborreliose!) mit abgesäbelt!

Ich frage mich da oft, warum kompetente Gutachter (sogar mit hohen akademische Graden), in das gleiche Horn stossen und entsprechend gewünschte Gutachten liefern!

Hoffentlich hab ichs mir da nicht endgültig mit der "Gutachtermafia" so verdorben, sodaß mir endgültig der Gashahn abgedreht wird!

Sollte ich hier kundtun, was ich alles da schon erlebt und erfahren habe, würde ich wohl mit Prozessen überhäuft, die ich wirtschaftlich wohl kaum überstehen würde.

Dann könnte ich gleich einpacken!

Dienstag, 1. Juli 2008

Lumbalpunktion - Das Muß zur exakten Diagnose?

Spätestens dann, wenn ein Mensch mit der Diagnose "Borreliose" zum Neurologen überwiesen wird, stellt sich die Frage einer Lumbalpunktion.
Mit einer Nadel mitten ins Nervensystem -mitten ins Leben also - gestochen zu werden, ist nicht jedermanns Sache. Macht Angst!
Das ich einer Lumbalpuktion eher ablehnend gegenüberstehe, ist meien Patienten bekannt. Dennoch gibt es Situationen, wo auch mir die LP zwingend erforderlich erscheint: ich denke hier nur an die diagnostische Unterscheidung zwischen Borreliose und Multipler Sklerose (MS).
Auf der anderen Seite wissen wir, daß - wenn die Lumbalpunktion zur Klärung einer neuronalen Beteiligung der Borreliose (ich sage bewusst nicht "Neuroborreliose") eingesetzt wird, die Ergiebigkeit (man streitet sich zwischen 20 und 40 Prozent) äußerst dürftig ist.
Sieht man dazu noch die Nebenwirkungen und Komplikationen, stellt sich schon einem die Frage, ob das denn unbedingt immer nötig ist.
Zumal die Diagnose "Neuroborreliose" uns doch laut der Richtlinien der Fachgesellschaften als eine reine Definitionsdiagnose erscheint: wenn die Lumbalpunktion ein positives Ergebnis erbringt, dann ist diese Borreliose (so die Fachgesellschaften) eine Neuroborreliose.
Ist dem aber in Wirklichkeit so?
Ich meine nein.
Ich sehe bei fast jeder Borreliose eine mehr oder weniger starke neurologische Komponente.
Und bringt die Lumbalpuntion nun eine erhebliche Klärung der Diagnose?
Ich meine nein.
Ausser, daß im positivem Befund die definierte Neuroborreliose diagnostiziert werden kann. Aber was bringt uns das, zeigt doch fast jede Borreliose eine mehr oder weniger ausgeprägte Neurologie?
So wird das Wort "Neuroborreliose" in meiner Praxis kaum benutzt. Und eine Empfehlung zur lumbalpunktion wird nur nach langem, kritischen Nachdenken gegeben.

Sonntag, 22. Juni 2008

Unmengen von Larven

Auch gestern wieder!
Viele Zeckenstiche, hervorgerufen durch Larven, die kleinste Zeckengeneration, kamen zur Behandlung!
Wenn das so weitergeht, und ich bin fast sicher, es geht so weiter, haben wir ein grosses Problem.
Kein Frost wird mehr diese Spinnenbrut abtöten!
Wir müssen einen Plan machen, dieses Risiko zumindest zu vermindern.
WIR, denn jene von der Gesundheitspolitik, interessiert das reichlich wenig!
Die halten uns für Spinner; die Ärzte, die sich damit beschäftigen, halten sie für Scharlatane.

Montag, 16. Juni 2008

Neuinfektion vermeiden ! Neuer Zeckenbiss !

Es ist unglaublich, wie viele Zeckenstiche dieses Jahr zur Behandlung anstehen.
Wohl hat der kältearme Winter tatsächlich für eine wahre Explosion dieser Vektoren geführt !
Jäger berichten von Unmengen von Zecken auf v.a. Rehen.
Hier in der Praxis sind es vor allerm die kleinen Zecken, Larven und Nymphen, die zur Entfernung oder Untersuchung kommen!
Mir wird Angst und Bange, wenn ich an die Folgen des sich verändernden Klimas denke!
Borreliose wird DIE Volkskrankheit !

Mittwoch, 11. Juni 2008

Ärzteblog in Arbeit

Ich glaube, daß die Zeit sich ändert, wo die chronische Borreliose im Kopf der praktizierenden Ärzte allenthalben ein Nieschendasein führt. Immer öfter werden wir vom Praxisverbund für Borreliose von Kollegen angerufen, die ihre Arbeit an ihren borreliosekranken Patienten verbessern wollen. Leider nur ganz selten von begutachtenden Ärzten!
Aber dennoch ist das ein sehr gutes Zeichen!
Um dieses weiter zu verbessern, geht bald ein Blog online, wo Ärzte Borreliosefragen diskutieren können.
Wir glauben, daß wir hiermit einiges für die Situation der an persistierender Borreliose Leidenden optimiert werden kann.
Ich freue mich sehr, daß dabei auch eine Rechtsanwältin sich für die juristischen Fragen (Arbeitsfähigkeit, Berufsfähigkeit, Erwerbsfähigkeit, Rente, und, und, und...) zur Verfügung gestellt hat.
Ich berichte weiter!

Montag, 9. Juni 2008

Erfahrung mit Vigil

Nachdem ich mich nun doch entschlossen habe (unter Beachtung der gesetzlichen Cautelen - out of label), Vigil bei besonders quälenden Formen der Mattigkeit einzusetzen, hier meine ersten Erfahrungen:

  • Vigil hilft zuverlässig, die Müdigkeit ist deutlich geringer
  • Es zeigten sich keine groben Unruhen, Fingerzittern usw
  • Es wirkt schnell
  • die Persönlichkeit des Kranken scheint unverändert
  • ich beobachtete keinerlei Gewöhnungs- o. Suchterscheinungen
  • einige konnten wieder am sozialen Leben teilnehmen
Ich hoffe, dass es bald bei geänderten gesetzlichen Bestimmungen möglich sein wird, Vigil breiter einzusetzen.
Vielleicht läßt sich am Preis auch noch etwas tun ?!

Sonntag, 8. Juni 2008

Borrelioseschub oder Reinfektion ?

Schon lange habe ich den Verdacht, daß etliche der wiederauftretenden Borreliose Symptome durch einen erneuten Zeckenstich (Zeckenbiß) hervorgerufen werden.
Mag es sein, daß dieses im Sinne einer Reaktivierung einer persisiterenden Borreliose geschieht. Oder vielleicht findet auch eine richtige Neuinfektion statt?
Jedenfalls häufen sich in den "Hauptbißzeiten" - wie zB jetzt - die Anzahl der Borreliose Schübe mächtig - auch finden wahre Titersprünge in der Blutserologie statt.
Wie auch immer: Denkt an das 11. Gebot des Borreliosekranken: "Lasst Euch nicht stechen!"
Vielleicht solltet Ihr Euch nocheinmal meinen Download zur Borreliosevermeidung auf meiner Homepage durchlesen!

Sonntag, 1. Juni 2008

Fünf Wochen Cordiceps

Mir gehts recht gut. Den meisten der ebenfalls mit dem Pilz behandelten auch. Ich höre aber auch, dass es einige Verschlimmerungen gegeben hat. Ich mache weiter.

Dienstag, 20. Mai 2008

Über drei Wochen Cordiceps

Ich fühl mich richtig gut. Bin zwar mächtig sauer, dass ich die Arbeit von Zweien machen muss, schaffe sie aber so recht. Berichte weiter.

Montag, 12. Mai 2008

M. Alzheimer auf dem Boden einer chronischen Borreliose ?

Eine recht interessante Theorie über eine Entstehungsmöglichkeit eines Alzheimersyndroms stellte auf der Jahrestagung der Deutschen Borreliose-Gesellschaft die kanadische Wissenschaftlerin Dr. Judith Miklossy (University of BC) vor:
Morbus Alzheimer ist dem Wesen nach eine Amyloidose, letztlich also eine degenerative Gewebsveränderung des Gehirnes. So könne im Rahmen einer Borrelieninfektion eine Immunsupression stattfinden, eine Etablierung einer chronischen oder latenten Infektion im Gehirn sei durchaus möglich. Während der Infektion könnten freie Radikale sowie NO2-Gruppen einen DNS-Schaden, Zellzerstörung und eine Modifikation der Enzymaktivitäten herbeiführen, was letztendlich zu eine Amyloidose - so auch zum Alzheimer - führen könne.
Sicher ist diese Theorie noch nicht hinreichend belegt, dennoch werde ich in Zukunft bei einem M.Alzheimer auch ein eine Borreliose denken und eine entsprechende Serologie veranlassen.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Zehn Tage Cordiceps

Ich leide vor allem an der morgentlichen Mattigkeit. Brauchte ich früher 30 Min. (Aufstehen, Morgentoilette, Zähneputzen, Rasieren, Duschen, Anziehen und Kaffeetrinken) um im Auto zur Praxis zu sitzen, so scheint sich die Zeit jetzt doch etwas zu verkürzen. Habe aber doch deutliche Schwierigkeiten, in Gang zu kommen. Naja, ich war nie ein Morgenmensch!

Dienstag, 29. April 2008

Mattigkeit, eine elende Erscheinungsform des menschlichen Daseins !

Mattigkeit, diese elende Mattigkeit, ist neben dem Schwitzen und den Gelenkschmerzen eine der häufigsten Erscheinungsformen der Borreliose.
Zu Nichts hat man Lust, allein das Nötigste zu erledigen, kostet einen enormen Energieaufwand. Und dazu hört man ständig aus der Umgebung: "Du siehst ja heute wirklich besser aus" oder "ohh schön.daß Du es überstanden hast".
Man selbst weiß, wie schlecht es einem geht.
Und man weiß auch, daß der/die Andere denkt: "Nun reiß Dich doch mal endlich zusammen!"
Würd man ja gern, kann aber nicht!
Gibt es da medizinische Hilfe?
Ja, gibt es: Vigil, ein hervorragendes (aber sündhaft teures) Präparat gegen Mattigkeit. Aber: Es hat nicht die Indikation "Müdigkeit bei Borreliose", denn die gibt es ja im offiziellen Denken gar nicht! Und so zahlt es hier die Krankenkasse auch nicht, und der Hersteller leistet auch keine Produkthaftung.
Und sonst?
Ja, es gibt etwas!
Auf meinen Reisen nach China traf ich auf einen Pilz, Cordiceps, ein biologisches Unikum! Dieser Pilz wächst v.a. in Nepal (dem Dach der Welt), einer Gegend mithin, wo ich mich nur unter angestrengstem Schnaufen fortbewegen konnte.
Und genau dagegen wird er dort eingesetzt: gegen Höhenkrankheit!
Und ... in der chinesischen Medizin gegen Mattigkeit bei chronischer Borreliose!
Warum weiß man das hier not? Warum wußte ich das not? Keine Ahnung!
Nun gut, ich habe angefangen, damit zu behandeln (mich auch!).
Noch kann ich nichts Konkretes darüber berichten. Aber ich bin ganz sicher, daß Ihr/Sie hier bald weiteres daüber lesen könnt!

Dienstag, 22. April 2008

Borreliose - Juristisch

Die gesundheitlichen Konsequenzen einer Lyme-Borreliose sind schon schlimm genug! Die Vernichtung der eigenen Existenz ist durchaus im Möglichen!
Nun leben wir - die Regierung sagt es uns nahezu täglich - in einem System, wo Versicherungsmaßnahmen vor dem Schlimmsten schützen.
Leider muß ich als Borreliosearzt ständig Anderes erleben! Berechtigte Ansprüche an eine Unfall- bzw. eine Berufsunfallversicherung werden mithilfe willfähriger Sachverständiger einfach "abgebügelt".
Und das in einem Amtsdeutsch, das selbst für einen Erfahrenen nahezu absolut unverständlich ist.
Ich glaube - und das macht mich wirklich wütend - daß so eine Großzahl der Ansprüche einfach abgewiegelt wird , da der Betroffene sich einfach nicht in der Lage fühlt, dagegen zu halten.
Ein ganz wesentlicher Punkt - und das wird für den Betroffenen regelmäßig zum Stolperstein (und für die Versicherung zum "Joker")- ist die mangelde Dokumentation. Ohne diese ist eine rechtliche Glaubwürdigkeit kaum zu erreichen!
Die Rechtsanwältin A. Brüggeman hat auf meine Bitte hierzu das Wesentliche beschrieben.
Bitte beachten Sie die Stolpersteine der Juristerei und des Versicherungsrechtes bevor Sie in eine kaum noch umzukehrende Situation kommen!

Freitag, 18. April 2008

Eine gute Zusammenfassung über Borreliose

Es besteht soviel Uneinigkeit in der Darstellung der Borreliose. So lohnt es sich unbedingt, die hervorragende Zusammenfassung von PD Dr. Berghoff zu lesen. Ich meine, daß dieses eine gut Grundlage zur weiteren Diskusion des Krankheitsbildes ist. Höchst beachtenswert !!

Sonntag, 13. April 2008

Pilze ? Pilze !

Eigentlich war es ein Mißgeschick: ein Übersetzungs- oder genauer ein Verständnisfehler.
Bei der Borreliose Therapie, die ich aus China mitgebracht hatte ( siehe:" Eine chinesische Borreliose Behandlung "), und die ich in zweimonatigen Abstand dort öfter überprüft hatte, war mir aufgefallen, daß bei den Verordnungen wiederholt ein zusätzliches Medikament angegeben war.
Da ich Chinesisch weder lesen noch sprechen kann, war ich bei der Klärung dieser Sache auf einen Dolmetscher angewiesen: dieser übersetzte lakonisch: Pilze.
Hmm, dachte ich, also haben die hier das gleiche Problem mit der Borreliose Langzeitbehandlung wie wir: es treten als Komplikation Pilzinfekte auf, die dann zusätzlich angegangen werden müssen.
Erst drei Besuche später ist mir dann aufgefallen, daß diese Substanz tatsächlich wie geschroteter Pilz aussah, was sich dann auch bestätigte.
Nachforschungen ergaben, daß in China Pilzmedikamente oft eingesetzt werden, so auch mit sehr gutem Erfolg bei chronischen Erkrankungen. Hier in Europa ist der therapeutische Ansatz von Pilzsubstanzen eher unbekannt (Ausnahme vielleicht Penicillin o.ä.): Dennoch wissen wir alle, daß Pilze eine Unzahl von bioaktiven Substanzen (Gifte, Halluzinogene) beinhalten.
So liegt es an sich nahe, diese auch therapeutisch anzusetzen. Nur- hier in Europa wurde darüber kaum geforscht, wohl aber in Asien!
Es ist hochspannend, in dieser Richtung weiter zu ermitteln und vorhandene Erkenntnisse zu übertragen und in die Therapie der persistenten und chronischen Borreliose einzufügen.

Dienstag, 8. April 2008

Zeckenstiche häufen sich

Obwohl ich dieses Jahr die erste Zecke Anfang Januar entfernen mußte, scheint jetzt die Bißsaison so richtig loszugehen.
Kaum waren ein Paar schöne Tage, werden die Holzböcke aktiv und suchen ihre Opfer: Jogger, Jäger, Forstwirte werden dankbar angenommen. Egal, was an Warmblütern vor den Saugrüssel kommt - Reiter, Hundefreunde, Waldkindergartenkinder - wenn der Geruch stimmt, wird zugestochen. Heute waren fünf Betroffene - Gestochene - in meiner Praxis, um sich von den Quälgeistern befreien zu lassen. Statistisch sind somit ein-zweidrittel PatientInnen nunmehr infiziert!
Ich denke viel darüber nach, daß die Hauptcrux der Borreliose/ FSME-Vermeidung in der Verhütung liegen sollte. Ich habe unter http://www.drkraemer.de/index.php?id=9,45,0,0,1,0 einen Download eingestellt, wo essentielle Dinge zur Bißvermeidung dargestellt werden. Bitte herunterladen und ausdrucken.

Samstag, 29. März 2008

Hormonstörungen bei Borreliose

Therapierestente Gewichtszunahme, Milchfluss bei der Frau, Libidoverlust, Schilddrüsenfehlfunktion. Die Liste der Hormonstörungen bei der Borreliose ist lang. Dennoch sind diese Phänomene - auch bei den Ärzten - kaum bekannt. Ja, sie werden sogar - selbst von fachkundigen Gutachtern - in Abrede gestellt.
Eine recht gute Ausarbeitung hierrüber - wenn auch nicht mehr ganz taufrisch - finden Sie unter http://www.medizinkritik.de/autoren/sld02.htm .

Montag, 17. März 2008

Gefahr durch neue Zeckenart

Vom Südosten Europas breitet sich die Auwaldzecke CDermacentor reticulatus) zunehmend über Deutschland aus. Diese Zecke, die deutlich größer ist als der hier heimische Holzbock findet sein Opfer nicht passiv wie letzterer, der sich meist von einem Grashalm oder ähnlichem abstreifen läßt: Die Auwaldzecke geht aktiv auf Jagd.
Bisher ist diese Großzecke v.a. durch Übertragung der Babesiose auf Hunde ("Hundemalaria") bekannt geworden. Ich erwarte jedoch mit einer zunehmenden Population öftere Übertragungen von FSME und Borreliose auf den Menschen.

Freitag, 29. Februar 2008

Rocephin - out?

Bei Diskussionen mit borreliose-behandelnden Ärzten stiess ich immer öfter auf das auch von mir beobachtete Phänomen: bei einer eindeutigen Borreliosesymptomatik zeigte sich bei einer ersten Infusionsserie mit Ceftriaxo (zB Recephin) oft ein deutlicher Erfolg, wenn auch meist nicht zu lange andauernd. Dieser Erfolg war dann bei einer zweiten Serie schon sehr viel geringer, bei der dritten meist nicht mehr vorhanden. Resistenz? Als Konsequenz haben - auch wegen der nicht geringen Nebenwirkungen - viele Borreliose-Ärzte Rocephin nicht mehr als das Mittel der ersten Wahl.
Ich meine dennoch, dass Ceftriaxon - schon wegen seiner erwiesenen und dokumentierten Wirksamkeit - ein probates Mittel zur Behandlung eines schweren akuten Geschehens bleiben wird.

Donnerstag, 28. Februar 2008

Unfallversicherung

Bitte dran denken: Jeder Zeckenstich ist ein Unfall, ein von aussen kommendes Ereignis. Somit ist eine Borreliose oder FSME eine Unfallfolge. Es ist deshalb enorm wichtig, jeden Zeckenstich zu dokumentieren und möglichst ärztlich behandeln zu lassen. Überprüft Eure Unfallversicherungspolicen auf ggf. Ausschluß einer Borreliose.

Dienstag, 26. Februar 2008

Zeckenexplosion in 2008 ?

Es ist wohl dieses Jahr mit einer starken Vergrößerung des Zeckenbestandes zu rechnen ! Somit sind auch viel mehr Zeckenstiche und damit auch Infektionen mit Borreliose und FSME zu erwarten. Neben der schnellstmöglichen Entfernung der Zecke nach einem Stich sollte auch der Zecke an sich der Kampf angesagt werden. Ganz wichtig ist hierbei die Verschlechterung der Lebensbedingungen des Holzbockes im heimischen Umfeld. Ich werde demnächst einen Download hierzu ins Netz stellen.

Montag, 25. Februar 2008

persistierend oder Neuansteckung ?

Ich glaube immer mehr, daß ein erheblicher Teil der Symptome, die bei einer persistierenden Borreliose auftrten, in Wirklichkeit Zeichen einer Neuansteckung sind. Immerhin ist das Risiko, von einer Zecke gestochen zu werden, erheblich grösser, wenn die Zecken den Körpergeruch mögen - also schon mal gestochen haben.