Sonntag, 26. Oktober 2008

Immunaktivatoren bei der persistierenden Borreliose ?

Werde ich doch oft in der Praxis gefragt, ob über Borreliose überhaupt wissenschaftlich geforscht wird. Ja, es wird.

Bei Einarbeitung in das Thema "Immunmodulatin bei der Behandlung der Borreliose" stiess ich auf die (wenn auch nicht mehr ganz taufrische) Doktorarbeit der Biologin Isabel Diterich : "Immunmodulation and new therapeuticn strategies in Lyme Borreliosis".
Diterich stellt dort den Zusammenhang zwischen der Modulation der Immunantwort durch Borreliose- Bakterien (oder durch deren Toxine?) und der Persistenz der Borrelien im Patienten her. Diese würden zum Einen die antientzündliche Zytokinantwort der Immunzellen begünstigen, zum Anderen einen Zustand der Desensiblisierung der Makrophagen ( diese würden also nicht mehr gegen die Borrelien vorgehen) hervorrufen.
Eine therapeutische Modulation des Immunsystemes (diese konnte D. im experimentellen Teil ihrer Dissertation an einer Maus nachweisen) durch Immunaktivatoren stellt somit eine vielversprechende Behandlungsmaßnahme dar.
Ich werde auch in dieser Richtung weiter forschen. Versprochen !

Freitag, 24. Oktober 2008

Überlebenformen der Borrelia Burgdorferi nachgewiesen !

Endlich stehts im Journal of Neuroinflammation:

Miklossy et al (Canada) haben Persisterformen der Borrelien nachgewiesen!
Ausgehend von der Syphillis, bei der ja auch eine lange Latenzzeit zwischen den einzelnen Krankheitsstadien zu beobachten ist, wurde eine entsprechende Suche auf zystische Persisterformen der Borrelie durchgeführt.
Hierbei wurden verschiedene Bakterienstämme kultiviert und hernach unvorteilhaften Umständen wie osmotischem oder Hitzeschock ausgesetzt.
Dabei wurden atypische, zystische, rollenförmige oder granulierte Bakterienformen beobschtet, die dann auch histochemisch u.ä. als Borrelium burgdorferi identifiziert wurden.
Die Wissenschaftler schlossen aus den Versuchen, dass aufgrund des Vorkommens der mehr oder weniger resistenten Persisterformen eine durchaus lange Latenzzeit möglich sei. Ferner deuten die Ergebnisse auch darauf hin, dass zelluläre Fehlfunktion und Zelltod der Zellen möglich sei.
Somit gilt es als nachgewiesen, dass eine persistierende Borrelieninfektion in Abwesenheit der sonst typischen spirellenförmigen Borrelien möglich ist.